I-PUNKT SKATELAND HAMBURG

Jonn Rübcke, Arne Fiehl

Als ich Mitte der Neunziger einmal zufällig im I-Punkt Skateland landete, war ich nachhaltig beeindruckt. Verglichen mit meiner Skateboard-Karriere bis dato – vor der Garage eines Kumpels abhängen, kleine Jumpramps bauen, Bier trinken, Musik hören – war hier einfach alles um das tausendfache potenziert.

Lauter Melodycore aus den Boxen, leicht abgefucktes Gesamtbild und eine wahnsinnige Energie! Ich hatte den Eindruck, hier will jeder immer mehr, alle pushen sich gegenseitig und wer die Möglichkeit hat, öfter hier zu sein, ist in wenigen Wochen Profiskater.

Jonn Rübcke hat hier von den Anfängen bis zum Umzug im Jahr 2000 unzählige Fotos geschossen und nun zusammen mit Arne Fiehl – hoffentlich noch jedem bekannt als Herausgeber der deutschsprachigen Symbiose aus Punkrock und Skateboarding, dem Boardstein Magazine – eine unfassbar umfangreiche Dokumentation dieser Zeit vorgelegt.

Ein Wälzer mit über 700 Fotos und etlichen, ausführlichen Anekdötchen und Interviews. Über die anfängliche Idee des vermögenden Gründers Thomas Friese vom Skateboarding als Leistungssport, dem Nationalteam und der Halle als Trainingszentrum, kann sich jeder beim Schmökern selbst ein Bild machen.

Fakt ist, dieses Buch dokumentiert nicht nur eine europaweit legendäre Halle, die etliche Profikarrieren hervorgebracht und das Skatelevel in hierzulande mitgeprägt hat, sondern vor allem den Lifestyle Skateboard-Deutschlands in den Neunziger Jahren.

Man muss sich nicht für jedes kleinste Detail über die Halle oder einzelne Profikarrieren interessieren, um sich von diesem Werk in den Bann ziehen zu lassen. Skate fast!