JJ

No. 3

Der Reiz von THE XX besteht in der totalen Reduktion, bei der jede subtile Geste an Gewicht gewinnt. In eine ähnlich Kerbe schlägt das dänische Duo JJ, das sich auf diesem zweiten Album dabei aber stilistisch nicht so reduziert wie ihre britischen Kollegen.

Viele Bezugspunkte fallen ein, werden zitiert, halb aufgegriffen und in den einheitlichen synthetischen Sound eingebettet. Schön wird es, wenn ihnen mit „You know“ ein eingänger Singalong gelingt, ansonsten sind es aber eher die Abweichungen, die für Spannung sorgen, wie das dauernde Quietschen, wenn die Hand des Gitarristen in „Voi parlate, lo gioco“ über das Griffbrett fährt.

Zwischen Zurückhaltung samt kühler Instrumentierung (die Synthiesounds zitieren sich quer durch die letzten Jahrzehnte) und poppigem Wollen können sie sich nicht entscheiden und schaffen es nicht, beide Pole zusammenzubringen.

Ganz arg wird es dann, wenn sich die Sounds ins ethnobewegte Enya-Land verirren. Huiui.