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JAPANDROIDS

Fate & Alcohol

Das kanadische Duo, das sein Herz seit jeher auf er Zunge trägt, setzt zum letzten Sprung an. JAPANDROIDS waren schon seit ihrem Debüt „Post-Nothing“ eine Kultband, von der nur nicht so viele etwas mitbekommen hatten. Die Mischung aus reduziertem (Garage-) Rock mit Emo-Kante war von der ersten Sekunde an mitreißend. Mit den Jahren ist die Grundlage aus Schlagzeug und Gitarre nicht weiter gewachsen, die Geste, mit der die Band zu Werke geht, ist aber ungleich größer geworden. Schon beim letzten Werk „Near To The Wild Heart Of Life“ war klar, dass Brian King und David Prowse auch Springsteen-Platten im Schrank stehen haben, und auch hier ist es eine Wonne, wie die Klaviatur des großen amerikanischen Rock in ein Konzept integriert wird, das im Grunde erst mal Punk ist. Was alle Einflüsse gemeinsam haben? Es geht nicht darum, unterschwellige Botschaften zu vermitteln. Das haben JAPANDROIDS bereits im Titel verinnerlicht und es setzt sich einer absoluten Hymne wie „Chicago“ fort, in der es um einen Moment und nicht die Ewigkeit geht. Wenn in „D&T“ „Now I’m drinking and I’m thinking about you“ gereimt wird, bekommt man kurz Gänsehaut, die Intonation des Vortrags nimmt einen aber doch wieder mit. Dieses Album wäre der pure Grund zur Freude, nun, wenn es nicht ihr letztes wäre. King und Prowse machen demnächst Schluss. Genießen wir den Moment, so wie sie es tun.