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VORKRIEGSJUGEND

Jan Off

„Die Fortsetzung von ,Vorkriegsjugend‘ erscheint ausschließlich als Langspielplatte; keine papierene Version, kein Download-Code, nur tiefschwarzes Vinyl ...“ – so erläutert der Mainzer Ventil Verlag, schon ewig die Homebase von Punk-Literat Jan Off, diese ziemlich ungewöhnliche Veröffentlichung, die, so darf gemutmaßt werden, in Sachen Verkaufszahlen wohl nicht an jene des 2004 erschienenen Buchs anknüpfen können.

Über 30.000 Exemplare wurden bislang von diesem Punk-Roman verkauft, über den ein User in einem großen Internetverkaufsportal schreibt: „Der einzige Kritikpunkt war für mich das Ende des Buches.

Denn eigentlich gibt es überhaupt kein Ende, stattdessen hört die Geschichte einfach auf. Und das ziemlich abrupt.“ Wem es genauso erging, dem kann geholfen werden, denn mit „Im Schatten der Chaostage“ schrieb Jan Off die Fortsetzung und hat sie nun von Schauspieler Robert Stadlober einlesen lassen.

Gute Idee, denn Jan Offs Lesungen sind zwar durchaus eine unterhaltsame Angelegenheit, doch gegen eine geschulte Stimme kommt der nicht an. Stadlober, der früher ja auch mal Punks spielte, trifft mit einer leicht genervten Intonation die Stimmung der Handlung: Die Jungpunks Melzer und Vornefett aus „Vorkriegsjugend“, 1983 nach Hannover gelockt von den ersten Chaostagen, werden von den Bullen an einer Autobahntanke im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Verkehr gezogen, haben Ärger mit Naziglatzen, und ...

ach, selber hören. Kompromisslos: Damit Menschen ohne Plattenspieler sich trotz des Kaufs der LP nicht billig aus der Affäre ziehen können, liegt tatsächlich kein Download-Code bei. Wetten, dass bald irgendwer bei YouTube einen Mitschnitt einstellt ...?