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JAKSON

Filth

Mal wieder die alte Australien-Frankreich-Connection. Swish Swash aus Rennes ist zwar ein recht neues Label, aber Beast Records sind da sicher nicht weit, und von deren Programm kennt man das ja. Jakson Gibbs heißt der Kopf hinter JAKSON, Jake Dimovski, Nikita Kokurin und Reuben Maskill waren auch dabei. Als „tortured band from Canberra“ und „swamp noise“ beschreibt das Label sie, und ja, getrieben von Dämonen, so wirken sie wirklich. Klar ist der Vergleich groß, aber wer bei diesem düster vor sich hin torkelnden Sound mit manischem Sprechgesang nicht an THE BIRTHDAY PARTY denkt, hat seine Hausaufgaben nicht gemacht. An anderer Stelle erinnert mich das an den rezitierenden Stil von ENABLERS. Gibbs trägt heavy stuff vor, hinter Titeln wie „Ode to Angus (Suicide is a human right)“ oder „Hey Jeff come to Bendigo I just want to chat I totally won’t punch you in the head I promise“ verstecken sich eher Gedichte mit mal leiserer, mal noisiger Untermalung. Praktischerweise gibt es die Texte auch auf dem Beiblatt. Und so weiß man, wem dieser elendig lange Song gilt, der mit dem Wort „Guillotine“ endet: Jeff Bezos. Die französische Revolution hatte schon ein paar gute Erfindungen, doch statt dieser Option gab es für Bezos im März 2023 von Macron einen Orden. Pervers. Krass auch der Text zu „I wish I was asexual“. Ein starkes Gegenprogramm zu all den exzellenten, aber im Vergleich hierzu fast konventionellen Bands aus Melbourne.