Seit langem schon ist Island das Ursprungsland von überaus interessanter wie guter Musik. GAVIN PORTLAND aus Reykjavik sind beides: interessant und vor allem gut! Das untermauerten sie schon mit ihrem 2008er Debütalbum „III: Views Of Distant Towns“, welches in Sachen Post-Hardcore eine bedeutende Duftmarke setzte und international lobende Beachtung fand.
Mit dem mir vorliegendem zweiten Album namens „IV: Hand In Hand With Traitors, Back To Back With Whores“ wird das nicht anders sein. Aufgrund der Wirtschaftskrise, von der auch Island nicht verschont blieb, zunächst ohne Label dastehend, stellten GAVIN PORTLAND diese Platte bereits 2008 innerhalb von nur einer Woche fertig und vollbrachten dabei noch das Kunststück, das Album nicht wie einen Schnellschuss erscheinen zu lassen.
Abgedrehte, aber niemals nervig-frickelige Arrangements treffen auf massive Riffwände und kranke Shouts, denen man schon beinahe die Wut über die zurückliegende Situation anhört, doch immer dann, wenn den Hörer aufgrund der Aggressivität eine Art Befangenheit beschleicht, zieht die Band die Bremse an und gibt sich noisigen Melodien hin, die den Hörer förmlich einzulullen scheinen.
Als Vergleich dienen hierfür vielleicht die epischeren Momente von CONVERGE. Insgesamt bietet die Platte also etwas mehr als 30 Minuten, die definitiv viel zu schnell vorbeigehen. Eine umwerfendes Stück Musik.
(Diese Band war auf der Ox-CD #88 zu hören).
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #89 April/Mai 2010 und Florian Zühlke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Renke Ehmcke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #88 Februar/März 2010 und Jens Kirsch