1968. MC5 machen sich gerade für den Auftritt im Grande Ballroom in Detroit fertig, der später in die Annalen des Rock'n'Roll eingehen soll. Der Support-Act hat gerade sein Set beendet und die Menge so richtig angeheizt.
Voller Hochachtung begegnen sich beide Bands auf dem Weg von den Backstage-Räumen zur Bühne und Wayne Kramer hat sogar ein "great job" für Brian Waters und seine Jungs übrig. Der Name des Trios, das einen nachhaltigen Eindruck bei den Zuschauern, aber auch beim Headliner hinterlassen hat: THE FLASH EXPRESS.
So oder ähnlich hätte es sich zutragen könne, wenn Brian Waters, Tommy Branch und Lance Porter 35 Jahre früher ins Musikgeschehen eingegriffen hätten. Haben sie aber nicht und so haben wir nun alle die Möglichkeit uns von der Klasse dieser Band selbst zu überzeugen, denn ich hoffe doch das man sie in Bälde auch auf unseren heimischem Bühnen begrüßen darf.
THE FLASH EXPRESS zelebrieren ihre ganz eigene Auffassung von Rock'n'Roll in elf grandiosen Akten auf ihrem Debüt-Longplayer "Introducing The Dynamite Sound Of ..." und betreten damit ein Terrain, das sehr eng gesteckt ist.
Lediglich einige wenige aktuelle Bands sind in der Lage sich mit ihrem "electrified soul" zu messen. MOONEY SUZUKI, John Spencer und die DIRTBOMBS verstehen es wie THE FLASH EXPRESS dem R'n'R Seele einzuhauchen.
Von einer kompakten und überaus druckvollen Rhythm-Section angetrieben windet sich Gitarrist Brian Waters durch ihre Songs, setzt immer wieder zu neuen Attacken an und predigt mit an Wahnsinn grenzender Stimme den Blues.
Das erinnert irgendwie an die STOOGES, aber auch an den Godfather of Soul, Mr. James Brown, an Electra und Stax Records, die ultimative Verschmelzung von hoch explosivem Rock'n'Roll und Geist sowie Fleisch gleichermaßen bewegendem Soul vollzieht sich hier.
Oder hätten sie sich doch besser THE FLASH EXPRESS EXPERIENCE genannt?! (37:42) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Ritchie Apple