Als abgehalfterter Literat bin ich ja berühmt für bildhafte Sprache, also: Modediktatoren geben nicht nur Schönheitsideale vor, sondern benennen auch Problemzonen. Und diese Problemzonen gibt es auch im klassischen Rockbereich, der längst den AC/DC-Klons auf Stadtfesten entwachsen ist.
Gegenwärtig machen Rockmusiker auf zeitgemäße Idole, ergo folgen sie neuen Schönheitsidealen. Problemzone: Sie wollen mit alle Gewalt verbergen, dass sie nacheifern. INTERSTELLAR PIRATES haben einerseits damit ein Problem, andererseits sind sie nicht so schlecht, dass es ein Genuss wäre, sie rhetorisch zu verkloppen.
Zwar haben sie Crossover auf Lager, der an RAGE AGAINST THE MACHINE oder RED HOT CHILI PEPPERS aus gutbürgerlicher Küche erinnert, aber sie sind viel zu zahm, deren Wildness und Authentizität auch nur annähernd zu erreichen: sie kaschieren das mit verspielten Jazzanleihen oder ähnlichem, zwar gut gemacht, aber für das Gros der Ox-Leser völlig deplaziert.
Das Rocktrio nebst Keyboarder ist Vollblutmusik, und zwar technisch versiert, aber leider eben wenig aus dem Bauch , in etwa eine Mischung aus Profitum und Schülerzwischendurch beim Bandwettbewerb.
Kontakt: Moon Boost, Simon Brach, Oekterstr. 4, 34121 Kassel.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Thomas Neumann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #41 Dezember 2000/Januar/Februar 2001 und Tuberkel Knuppertz
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #60 Juni/Juli 2005 und Thomas Neumann