Zwei falsche Annahmen zu dieser Platte: 1. Sie ist sexy. 2. Es gibt Orgeln. Okay, sexy ist dieser rotzprimtive Fuzzpunk schon auf eine Art und Weise, auch Scheitern kann erotisch sein. Aber von Farfisa oder Hammond ist hier nichts zu hören.
Geht auch gar nicht, denn es gibt hier nur eine Gitarre und ein minimal-schepperndes Schlagwerk, mit dem das Trash-Duo einen Heidenlärm zu erzeugen im Stande ist. Das Songwriting ist von überschaubarer Qualität, die instrumentale Performanz ist auch ausbaubar.
Aber ehrlich, ist das bei einer Band mit diesem Namen überhaupt ein Kriterium? Einzig allein die zwischen alle Songs geschnittenen „trashy“ Spoken-Word-Clips nerven auf Dauer ein wenig. Und wem ist der Kauf dieser Scheibe zu empfehlen? Voodoo Rhythm-Fans in erster Linie, denn das Produkt ist der VR-Gesamtkatalog, verdichtet auf 24 höchstintensive Minuten.
CRAMPS-Freunde sollten auch mal ein Ohr riskieren, ebenso Freunde des britischen Eighties-Trash-Sounds der Klubfoot-Szene. Einkaufstipp: Die Vinylversion ist ultra-luxuriös aufgemacht, Bonus-1, Brettspiel mit Figuren, Poster, alles inklusive!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #131 April/Mai 2017 und Gereon Helmer
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #173 April/Mai 2024 und Gereon Helmer