Beim Hören des Albumdebüts der Anfang 2020 gegründeten INFECTED PARASITE verfestigt sich alsbald der Eindruck, dass diese Gruppe vor allem darauf aus ist, Spaß zu haben. Um das zu erreichen, bringt das Quartett all die Stile zusammen, die es selbst abfeiert, und legt daraus resultierend einen wuchtigen Crossover auf. Dass die involvierten Musiker versiert agieren und die Spielwiese zwischen Groove-Metal, Neo-Thrash, Metal-Hardcore und Metalcore beherrschen, steht außer Frage. Gleichfalls ist offenbar, dass die Berliner bauchgesteuerte Songwriter sind, die noch dazu auf intensive Live-Situationen abstellen. Die Attitüde der neun Tracks des selbstbetitelten Albums ist barsch, wütend und direkt. INFECTED PARASITE knallen ihrem Publikum einen ruppigen Heavy-Sound vor den Latz, der schnelle Identifikation ermöglicht, jedoch frei von Überraschungen oder eigenen Ansätzen entwickelt wird. Dass die Berliner angepisst sind und ihrer Stimmungslage lautstark Gehör verschaffen wollen, nimmt man mit. Die atmosphärisch-introvertierten Akzente der Platte, aber auch der Cleangesang erzeugen dazu gelungene Kontraste. In der Gesamtschau gelingt es INFECTED PARASITE allerdings nicht, auffällige Akzente zu setzen, an denen man sie wirklich festmachen kann.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #159 Dezember 2021 /Januar 2022 2021 und Andreas Kuhlmann
© by Fuze - Ausgabe #92 Februar/März 2022 und Arne Kupetz