Vor drei Jahren gab es überraschenderweise mit „Do To The Beast“ ein neues Albums von THE AFGHAN WHIGS, wobei allerdings nur noch Bassist John Curley und Frontmann Greg Dulli von der ursprünglichen Besetzung übrig waren.
Da Dulli den Sound seiner alten Band danach mit THE TWILIGHT SINGERS über die Jahre konsequent weitergeführt hatte, war es letztendlich nur der Name, der aus der Mottenkiste geholt wurde, ohne dass songwriterisch großartige Unterschiede feststellbar gewesen wären.
Schon auf späteren THE AFGHAN WHIGS-Platten, wie dem als Meisterwerk der Band eingestuften „Gentlemen“, vermisste man die aggressive Rockigkeit vom 1992 auf Sub Pop erschienenen grandiosen dritten Album „Congregation“.
Diese besaß „Do To The Beast“ wieder deutlicher, insofern ist „In Spades“ in dieser Hinsicht ein kleiner Rückschritt, denn Dullis Hang zu schwermütigen, dunklen Soul-Klängen wirkt hier größtenteils etwas zu geglättet, und auch gesanglich überspannt der charakteristische Frontmann manchmal etwas den Bogen.
Mit den weiterhin haarscharf am Kitsch vorbeischrammenden Songs kann man sich grundsätzlich gut anfreunden. Und eines kann man THE AFGHAN WHIGS nun wirklich nicht vorwerfen, nämlich dass sie keinen sofort wiedererkennbaren, außergewöhnlichen Sound besitzen würden, der auch auf „In Spades“ Erinnerungen an „Turn on the water“ weckt, dem prototypischen Übersong der Band.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #113 April/Mai 2014 und Thomas Kerpen
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