Wer angesichts eines neuen Albums von THE AFGHAN WHIGS etwas von der Rückkehr einer Legende faselt, übersieht dabei zwei wichtige Punkte. Zum einen sind von besagter Legende nur noch Bassist John Curley und Frontmann Greg Dulli übrig, zum anderen war Dulli nie wirklich weg und hat mit THE TWILIGHT SINGERS den Sound seiner alten Band konsequent weitergeführt.
Die Sensation ist also keine, sondern lässt sich musikalisch als Fortsetzung dessen ansehen, was Dulli 2011 auf dem hervorragenden letzten THE TWILIGHT SINGERS-Album „Dynamite Steps“ praktiziert hat.
Deswegen sollte man sich aber nicht weniger über „Do To The Beast“ freuen, denn Dulli taucht dabei wieder tief in seinen typischen dunklen Soul-Kosmos ein, der vor allem die späteren AFGHAN WHIGS auszeichnete und sich wie ein schwerer Mantel aus Samt um den Hörer legt.
Gleichzeitig besitzt „Do To The Beast“ aber auch eine aggressive Rockigkeit, die man auf den späteren Major-Platten von Dullis Band oft etwas vermisste. Wie schon zuletzt bei den TWILIGHT SINGERS mag das, was man hier zu hören bekommt, alles andere als überraschend sein, aber dennoch begeistert einen die Kompaktheit und Leidenschaftlichkeit von Dullis Songwriting, der auf seine unnachahmliche Art die zehn durchweg großartigen Songs förmlich durchleidet, immer leicht an der Grenze zum Kitsch.
Ein tolles Album mit Langzeitwirkung und ein guter Anlass, um diese Band wiederzuentdecken.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #113 April/Mai 2014 und Thomas Kerpen
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #118 Februar/März 2015 und Thomas Kerpen
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