Nein, diese Band kommt nicht aus Boston, New York oder Washington. DEATHJOCKS leben, schlafen und feiern in der fränkischen Arbeiterstadt Schweinfurt und klingen wie eine US-Hardcore-Punkband aus den Achtzigern.
Und zwar eine richtig gute! CIRCLE JERKS, frühe BAD RELIGION, BLACK FLAG, alles dabei. So einen Sound macht heute keiner mehr. Warum eigentlich? Kaum einer der Songs kratzt an der Zwei-Minuten-Grenze.
15 Tracks in nicht mal 25 Minuten. Keine Soli, keine Intros. In den Texten wird klargestellt, geschimpft und verächtlich durch die Nasenlöcher geschnaubt. Purer Stoff! Und dazu noch ein Sänger, der sich bei allen Shows völlig verausgabt.
Wie ein ADHS-Kind im Bällebad. Zu „Walk on by“ soll es jetzt auch ein Video auf YouTube geben. Gefilmt auf engstem Raum im eigenen Proberaum. Auf der Bühne standen die Schweinfurter schon mit STEAKKNIFE, SCHEISSE MINNELLI oder POISON IDEA.
Beschwert hat sich noch keiner. Im Gegenteil, wenn DEATHJOCKS könnten, würden sie noch viel mehr Shows spielen. Aber wie das so ist mit Jobs und Familien, muss Punkrock eben auch mal Teilzeit.
„In Jocks We Trust“ ist schon das zweite Album des Quartetts. Ihr Debütalbum „Morality Is What We Breathe“ ist vor fünf Jahren via Flight 13 erschienen, inzwischen ist das Teil schon fast vergriffen.
Ähnlich wird es wohl mit Album Nummer zwei laufen. Ein zeitloses Schmuckstück.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #129 Dezember16/Januar17 2016 und Wolfram Hanke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #129 Dezember16/Januar17 2016 und Wolfram Hanke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #95 April/Mai 2011 und Joachim Hiller