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KÜKEN

II

Schon die KIDNAPPERS habe ich geliebt, wie nur eine Mutter ihr Kind lieben kann. Warum also sollte es einen Grund geben, KÜKEN nicht im gleichen Maße meine Lust, Leidenschaft und Ersparnisse zukommen zu lassen, Kreditwürdigkeit wird ohnehin überschätzt. Zumal dieses Mal auch Bilder von Personen die Außenhülle jener Schallplatte namens „II“ zieren, die eigentlich bereits 2017 von Drunken Sailor Records in einer Klinik für Geburtshilfe in Heilbronn erstaufgeführt wurden. Die Gynäkologen und Hebammen schwärmen noch heute von dieser Veranstaltung. Ohne viel Aufhebens und medizinisches Fachpersonal hat sich nun Alien Snatch! der Wiederveröffentlichung angenommen, einfach so, für eine KÜKEN-Platte braucht es keine Gründe – nur eine gut sortierte Schimmelpunk-Plattensammlung der Jahre 1976 bis 1979, vorwiegend aus Amerika, dem Land der feuchten Tellerwäscher und unerfüllten Träume. Punks, die in dieser Zeit lebten und musikalisch aktiv waren, schrubbten die Gitarren wie eine Raststätten-Toilette, brauchten oft nur ein halbes Schlagzeug und kleideten sich aus Altkleider-Containern. Mutmaßliche „Sänger“ konnten zwar oft nicht singen, dafür aber ziemlich schnell sprechen, was den besonderen Reiz ihrer ungehobelten Krawallmucke ausmachte. KÜKEN können nicht nur all das, sondern noch viel mehr, ihre Platte kannst du auch zwischen Mittagessen und dem Termin beim Arbeitsamt hören.