Nachdem sich Max Rieger mit ALL DIESE GEWALT und Kevin Kuhn mit circa fünf bis sieben anderen Bands neben DIE NERVEN austoben, meldet sich nun auch Julian Knoth als Peter Muffin endlich in Form eines handfesten Tonträgers zu Wort.
Waren die Live-Auftritte bisher immer unberechenbar bis zum Exzess, überrascht „Ich und meine 1000 Freunde“ mit seiner vordergründig relaxten Grundhaltung. Ein nach außer entspannter Mensch mit vielen Persönlichkeiten unterhält sich auf einer großen Party in seinem Kopf mit sich selbst, so könnte man dieses Konzeptalbum durchaus beschreiben.
Natürlich klingen auch DIE NERVEN durch, so wie es die anderen Seitenprojekte der anderen immer partiell tun (bis auf Melvin Raclette). Hier liegt der Schwerpunkt eindeutig auf der Repetition der gekonnt ausgelegten lynchwürdigen Soundteppiche, den Nichtausbrüchen, leisen Spannungsbögen, tiefen Bassläufen und natürlich den Texten, bei denen man schon genau und vor allem mehrfach hinhören muss, will man alles ergründen.
Mit von der Partie die üblichen Verdächtigen (Rieger, Milberg), mit denen es immer besser klingt, als es deine dreckigen Ohren überhaupt wahrnehmen können. Nur etwas kurz, denn ich hätte gerne mehr von den kleinen Typen links und rechts auf der Schulter erfahren.
Eine rein instrumentale Version (für eigene Selbstgespräche) wäre nicht ohne.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #137 April/Mai 2018 und Nadine Schmidt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #135 Dezember/Januar 2017 und Kalle Stille