Endlich neues, frisches Material der Finnen! Knapp zwei Jahre nach "Desolation Street" und diversen Singles gibt es auf dem nunmehr dritten Album der Band ein wahres Feuerwerk an mitreißenden und authentischen Tunes im Punkkontext.
Denn auf "Black Wave Rising" gibt es neben gewohnt gutem, einnehmendem und melancholischem Punkrock noch richtig schwer groovende New Wave-Sounds. Ein abgehender Soundcocktail aus THE CLASH, THE CURE und DEVO.
Im direkten Vergleich zum Vorgänger gibt es eingängigere Riffs, abwechslungsreichere Arrangements und einfach einen kompakteren, spritzigeren Sound. Die schwungvollen, leicht verspielten Synthie- und Orgelgrooves, die "Trouble seeker", "Demonic verses" und "The metro" zu potenziellen Hitkandidaten machen, sind ein angenehmer Gegenpart zu den emotional aufwühlenden Texten von Sänger Ville.
Dessen markante Stimme führt den Hörer durch eine Welt voller Schmerz, Verlust und Selbstzweifel, ohne jedoch positive Momente vermissen zu lassen. Als Hörer nimmt man ihm einfach verbittert vorgetragene Zeilen, wie "I'm a stranger in my own life" oder "I'm an outcast who'll never be sane or accepted, I'm stigmatized" ab, glaubt ihm umgehend und fühlt sich schon nach wenigen Takten inmitten der eigenen Gefühlswelt.
Die Verwendung von analogem Equipment und eine leicht angestaubte, authentische Produktion verstärken dazu diesen Eindruck. Touren in Übersee, in Japan und unzählige schweißtreibende Konzerte in ganz Europa haben das Quintett zu einem echten Hitmonster reifen lassen, die Band hat sich mal eben neu erfunden und ist momentan definitiv einer der spannendsten Acts.
Einst aus WASTED und MANIFESTO JUKEBOX hervorgegangen, setzen sie mit diesem Album zum Frontalangriff auf die Konkurrenz an. Wohlwollend formulierte Pressetexte zielen ja des Öfteren über das eigene Ziel hinaus, versuchen, bei jedem zweitklassigen Album das "nächste große Ding" herbei zu zitieren, doch wenn es über das neue Werk von I WALK THE LINE heißt: "Bisher ihr bestes Songmaterial", kann ich dem nur zustimmen.
Live eh unschlagbar, kann man nun endlich auch vor der heimischen Anlage auf der "schwarzen Welle" surfen, vorausgesetzt: alle Regler nach rechts! Rookie Records hat sich dieses elf Song starke Hitmonster geangelt, dessen aufrührerischer Energie und schmissigen Melodien man sich gar nicht entziehen kann! (9)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Thomas Eberhardt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #72 Juni/Juli 2007 und Lars Weigelt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Lars Weigelt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #55 Juni/Juli/August 2004 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #85 August/September 2009 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #77 April/Mai 2008 und Lars Weigelt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #89 April/Mai 2010 und Lars Weigelt