Das zweite Werk der Niederländer ist ein Monster. Im Feld zwischen Melo-Death und Metalcore tobt sich das Quintett nach allen Regeln der Kunst aus. „I“ repräsentiert eine ausgereifte Symbiose aus hart und zart, denn das Zusammenspiel von emotionaler Eingängigkeit und heftigen Momenten ist bei FOR I AM KING optimal aufeinander abgestimmt. Bisweilen setzt die Gruppe auch rigoros und präzise auf Deathcore-Bahnen, um die Komplexität im nächsten Moment mit groovigen Moshparts oder griffigen Melodie-Leads zu relativieren. Unabhängig davon: alle zehn Stücke des Albums weisen zugängliche und erinnerbare Hooklines auf. Es verhält sich so ähnlich wie bei „A Shade Of My Former Self“, dem Einstand ihrer Landsleute THE CHARM THE FURY. Ein Heavy-Hit jagt den nächsten, wobei virtuoses Instrumentenspiel und eine markante Frontfrau von einem findigen, eindrücklichen Songwriting flankiert werden. Ihr bereits gutes Debüt „Daemons“ toppen FOR I AM KING um Längen. Verantwortlich dafür sind die Spielfreude und die reife Selbstverständlichkeit, mit der die Niederländer ihren Ansatz spannungsgeladen und verdichtet umsetzen. Neben Fans von THE CHARM THE FURY sollten auch Hörer von IN FLAMES, ARCH ENEMY und KILLSWITCH ENGAGE ein offenes Ohr für FOR I AM KING haben und werden das Quintett alsbald abfeiern. Was für ein zweites Album!
© by Fuze - Ausgabe #73 Dezember/Januar 2018 und Arne Kupetz
© by Fuze - Ausgabe #98 Februar/März 2023 und Philipp Sigl
© by Fuze - Ausgabe #73 Dezember/Januar 2018 und Arne Kupetz