THE MOTH und ihr drittes Album „Hysteria“ sind ein gutes Beispiel dafür, dass man nicht jede Idee umsetzen sollte, die einem im Proberaum nach ein paar Bier so durch den Kopf schießt. Die drei Hamburger_innen haben sich entschieden, statt der bereits vorliegenden, professionell produzierten Version ihres neuen Albums lieber die Pre-Production zu veröffentlichen. Das bringt eine Reihe von Problemen mit sich, die „Hysteria“ zielsicher über die Klippe schubsen. Zunächst die Vocals: Die Integration des Gesangs von Bassistin und Gitarrist in den rumpeligen Sound wurde bei Mix/Mastering versäumt. Jetzt klingen die beiden Stimmen wie unmotivierte Fremdkörper, die über einem muffigen Fuzz-Sumpf schweben. Noch schlimmer aber ist der Bass-Sound. Knarzend wie alte Schiffsbalken stört er alle Songs. Diese sind übrigens gar nicht mal so gut. Und aufgrund der rudimentären Produktion fällt das auch noch sofort auf. Teilweise sind die Stücke so belanglos und uninspiriert, dass man regelrecht sauer wird. Authentische Emotionen oder Spaß am Sound kommen einfach nicht rüber. Also: Wer guten Stoner-Sludge sucht, findet ihn hier garantiert nicht.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #119 April/Mai 2015 und Kai Leichtlein
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