Gekommen, um den Rock’n’Roll zu retten? Nicht direkt, aber mit der richtigen Herangehensweise. Dass dieses Trio um Mastermind Nate Cook, der als Schrecken aller Hairstylisten bezeichnet werden darf und auch modisch gerne mal extrem unterwegs ist, das Zeug dazu hat, beweisen sie bereits mit dem ersten Stück, „Child of mercy“, welches mit reibendem Rockbeat vorangepeitscht wird und in ein verzerrtes Gitarrenchaos mündet, dass es selbst Neil Young mit CRAZY HORSE zur Ehre gereicht hätte.
Mindestens aber sind sie gekommen, um dem totgeglaubten Alternative Rock mit Hilfe von harten Blues-Riffs neues Leben einzuhauchen. Denn neben den auf dem Album immer wieder auftauchenden Gitarrenbrechern, die mit ihrer stetigen Steigerung stellenweise an DEUS erinnern mögen, verblüffen die ebenfalls enthaltenen Pop-Songs so wie auch die eine oder anderen Songwriter-Ballade.
Gewöhnungsbedürftig, aber deswegen nicht schlecht ist sicherlich die Stimme von Cook, die streckenweise feminin wirkt, aber auch so eine Vielseitigkeit besitzt, dass dieses Album zu keiner Zeit in Belanglosigkeit versinkt.
Die YAWPERS beweisen mit ihrem vierten Album mehr denn je, dass sie ihrem Namen, inspiriert von einem Vers von Walter Whitman, alle Ehre machen. „Ich höre meine barbarische Gier über den Dächern der Welt“.
Die höre ich auf diesem Album auch.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #144 Juni/Juli 2019 und Claus Wittwer