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SCHLANGE UND SPEER – Teil 1+2: Schatten-Berg / Leeres-Haus

Hub

Es ist ein ungewöhnliches Setting für einen Krimi, das „Schlange und Speer“ bietet: Im Jahre 1454 wird das Aztekenreich von einer Mordserie an jungen Frauen heimgesucht, die als Mumien an verschiedensten Orten wieder auftauchen. Zwei rivalisierende Ermittler nehmen sich des Falles an, beide mit unterschiedlichen Methoden und Auftraggebern, aber mit einer gemeinsamen Vergangenheit. „Schlange und Speer“ ist spannend aufgebaut und gewährt einen anderen Blick in das Aztekenreich und seine Kultur, mit vielen Details in der Geschichte wie auch in den Zeichnungen. Gerade die Stadt Tenochtitlan wird beeindruckend dargestellt, wirkt mit all ihren Facetten sehr lebendig und gibt viele Einblicke in das alltägliche Leben im Aztekenreich. Aber auch sonst erfährt man viel über Erziehung, Religion, Opfergaben und Menschen dieser Zeit. Das Ganze wird aber nie langweilig oder belehrend, sondern besitzt immer einen Bezug zur Geschichte. Gerade die Rivalität der beiden Protagonisten und deren Vergangenheit, die immer wieder im Mittelpunkt steht, lässt das Ganze regelrecht episch werden. Für „Schlange und Speer“ ist Hub alleinverantwortlich, der nach den doch eher viel beackerten Themengebieten Samurai („Okko“) und Wikinger („Aslak“) mit dem Aztekenreich eine willkommene Abwechslung bietet und ein spannendes neues Terrain für eine Erzählung dieser Art liefert. Das frische Setting stiehlt der eigentlichen Erzählung beinahe die Show, ist aber auch ein großer Teil dessen, was „Schlange und Speer“ besonders macht. Dies und die Tiefe der Charaktere, die man von Geburt an begleitet, macht den besonderen Charme dieser Serie aus.