Das dritte Studioalbum von BRMC ist fertig und man hat sich offensichtlich musikalisch ein wenig umorientiert. Nichts ist mehr zu hören von Rock'n'Roll wie etwa bei "Whatever happened to my rock'n'roll", "Howl" scheint mehr angelehnt zu sein an die ruhigeren Stücke.
Nicht dass man die härteren Sachen vermissen würde, es ist und bleibt eine gute Platte, bei der ich an Bob Dylan und Stephen Malkmus denken muss. Am Anfang ein Countrylied, "Shuffle your feet".
Der einsame Cowboy reitet völlig relaxed der Sonne entgegen. Dann "Howl", ein Vier-Minuten-Gefühlsausbruch, etwa wie bei "As sure as the sun", mit diesem wunderbaren Übergang von einer etwas angespannten Stimmung, im Chorus dann die Verführung des Gitarrensounds zu einer erfreulichen Melodie.
Die Kalifornier haben in letzter Zeit viel Shakespeare gelesen und sich der Kunst zugewandt, was sich ein wenig in der Thematik der Songs widerspiegelt. Es wird viel mit Vocal Harmonies gearbeitet und ich muss sagen, dass sich vieles auf der Platte sehr traurig anhört, als hätte man in allen Bereichen des Lebens negative Erfahrungen gemacht.
Im Vergleich zum Debüt sind die Lieder jetzt mehr aus dem Leben gegriffen. Schön, das steht BRMC hervorragend. Was mir noch auffiel: Robert hört sich immer mehr wie Marc Bolan an, was den nachdenklichen Texten wirklich gut tut.
Eine erstaunliche Entwicklung in die Singer/Songwriter-Richtung, verknüpft mit literarischer Eleganz. (09/10)
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