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ELECTRIC FRANKENSTEIN

How To Make A Monster

Seit 1991 schon existieren ELECTRIC FRANKENSTEIN aus New Jersey, ihre Hochzeit hatte die Band um die beiden Brüder Sal und Dan Canzonieri in der zweiten Hälfte der Neunziger, als im Zuge des Garage-Rock-Booms – ich sage nur NEW BOMB TURKS – dieser rotzige, sehr an Rock’n’Roll orientierte Punk sich größter Beliebtheit erfreute, in den USA wie in Europa.

Auf zig Labels erschienen EF-Platten, vorzugsweise auf 7“-Vinyl, teilweise mehrere pro Monat. Den Durchbruch brachte 1996 in Europa das „Time Is Now“-Album, auf Tour kamen sie dennoch erst später mal mit dem 1999 auf Victory Records erschienenen Album „How To Make A Monster“ – eine damals schon seltsam anmutende Labelwahl, wurde doch Victory eher mit metallischem Hardcore assoziiert.

Mehr Bekanntheit brachte der Deal der Band durchaus, aber irgendwie war dann mit dem Anbruch des neuen Jahrzehnts etwas die Luft raus. Ich hatte EF fast vergessen, als vor ein paar Jahren dann eine Spendenaktion für Sänger Sal ins Leben gerufen wurde: schwer erkrankt bangte er nicht nur um sein Leben, sondern stand auch vor dem finanziellen Ruin.

Sal hat überlebt, EF spielen wieder, waren unlängst nach einer halben Ewigkeit wieder in Europa auf Tour, und „How To Make A Monster“ wurde von Victory neu aufgelegt, auf atomorangenem Vinyl, mit einem extra Textblatt mit Bandhistory, Fotos und Poster.

Und ich muss sagen, EF sind erstaunlich gut gealtert: ihr Punkrock, irgendwo zwischen DEAD BOYS, MISFITS, frühen HELLACOPTERS und NEW BOMB TURKS, zündet immer noch und hat nichts von seinem Kick-ass-Faktor eingebüßt.

Ob heute noch eine Band so ein sexuell aufgeladenes Horror-Comic-Cover veröffentlichen würde, darf bezweifelt werden. Damals wurde das so hingenommen.