Ich müsste lügen, würde ich behaupten, ich hätte jemals zuvor etwas von Alain Weber gehört, und auch das magere Info zur Platte hilft einem da nicht wirklich weiter. Jedenfalls kommt der Mann aus der Schweiz und schon die ersten Töne seiner Platte machen deutlich, dass man „Hoover Cover“ in die Sparte Neo-Klassik einordnen kann.
Weber entwirft dabei atmosphärische Klang-Miniaturen, die sich ebenfalls an den Spannungsbögen von Soundtracks oder Ambient-Musik orientieren, und dementsprechend auch ihre disharmonischen Momente besitzen, vor allem gegen Ende der Platte.
Eine richtig „runde“ Sache ist „Hoover Cover“ dabei nicht geworden, Weber zeigt zwar seine handwerklichen Fähigkeiten als Komponist und seinen Sinn für eine gediegene Klangästhetik, liefert aber dem Zuhörer aber kein durchgängiges Thema und irritiert eher durch das düstere apokalyptische Finale von „Hoover Cover“, ein allzu starker Kontrast zu den besinnlichen Tönen der ersten Stücke.
Interessant ist dabei auf jeden Fall seine Version von DEPECHE MODEs Song „Personal Jesus“, den man nur bedingt wiedererkennt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #94 Februar/März 2011 und Thomas Kerpen