Nach der „Peter Pan Syndrome“-EP 2012 und dem Albumdebüt „Hopesick“ von 2013 haben die Hamburger LIGHT YOUR ANCHOR – wo sonst sollte man mit so einem maritimen Namen auch seinen Heimathafen haben? – nun das mit einem gar nicht nach „Anker lichten“ klingenden Titel versehene zweite Album veröffentlicht.
Dabei ist ein „home fire“ eigentlich nichts Wünschenswertes, außer man ist Pyromane und auf Selbstzerstörung aus ... Das geniale Coverartwork des US-Amerikaners Dave Quiggle greift zumindest das Thema „Zuhause“ und „Feuer“ auf – ein Bild, das man sich auch an die Wand hängen würde.
LIGHT YOUR ANCHOR sind ihre einmal eingeschlagenen Richtung auch mit dem neuen Album treu geblieben: Oldschool-Neunziger-Hardcore mit markantem Wechselgesang –einmal eher ruhig, einmal eher giftig-wütend – und maximaler Hymnenhaftigkeit, inklusive mehrstimmiger Grölchöre, bei denen man direkt Publikumsbilder vor sich hat: die ersten Reihen Schulter an Schulter, inbrünstig mitsingend.
Gleichzeitig besticht die abwechslungsreiche Rhythmik, LYA sind auf den zweiten Blick komplexer, als man das auf den ersten vermutet. Helden wie H2O, IGNITE oder BANE kommen in den Sinn. Sehr positiv fällt auf, dass LYA sich deutlich um Abwechslung bemühen, mit „Counting sheep“ auch einen rein akustischen „Lagerfeuersong“ im Programm haben.
Spätestens mit diesem Album dürfte sich die Band in die hiesige Hardcore-Oberliga gespielt haben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #119 April/Mai 2015 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #109 August/September 2013 und Thomas Eberhardt
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #100 Februar/März 2012 und Thomas Eberhardt