Wenn sich das Besetzungskarussell erst einmal dreht, dann kann der Mageninhalt schon bei geringsten Geschwindigkeiten flöten gehen. Deshalb immer mit einer gesunden Portion Skepsis an die Sache gehen, und notfalls fragen Sie doch bitte ihren Arzt oder Apotheker.
Doch nicht so bei der aus Vancouver, Kanada stammenden Band LIVING WITH LIONS. Auch wenn der Sänger während der Aufnahmen zu „Holy Shit“ seine Mannen verließ, konnte mit Stuart Ross mehr als nur ein Ersatz gefunden werden.
Nachdem der ehemalige MISERY SIGNALS-Gitarrist sich bereits bei der Allstar-Kombo LOWTALKER gesanglich profilieren konnte, fügt er sich nahtlos in das bestehende Bandgefüge ein. Eine kleine Schippe Reibeisen, tausendfach gehört, aber 100% Prozent Wohlfühlfaktor.
LIVING WITH LIONS are back to the programme und „Holy Shit“, der Titel ist verdammt nochmal Programm. Sorgten die Kanadier bereits mir ihrem Debüt „Make Your Mark“ für einen soliden Stand im Punkrock-Sumpf, werden auf „Holy Shit“ alle Register gezogen.
Weder fehlt es hier an Dynamik oder an einer druckvollen Rhythmusgruppe noch an Gespür für unaufdringlich aufdringliche Hooklines. LIVING WITH LIONS sprudeln durchweg vor Spiellaune, sind zuweilen noch ein Stück poppiger unterwegs und rehabilitieren mit ihrem zweiten Album, verzeiht es mir, den Patienten Pop-Punk! Der Vergleich zu LOWTALKER drängt sich natürlich auf, aber auch Bands wie RED CITY RADIO oder HOT WATER MUSIC finden sicherlich ihren Einfluss.
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