SISTA BRYTET

Hjärtat I Handen

Gut, wenn man bei sich selbst abschreiben kann, denn zum 2016er Album „Livet Inglasat“ von SISTA BRYTET schrieb ich: Als „der nihilistischste Lärmangriff aus Schweden seit WOLFPACK“ beschrieb ich TOTALT JÄVLA MÖRKER 2006, und wer sich jetzt fragt, was TJM mit SISTA BRYTET zu tun haben sollen, die wundervollen melancholischen Pop-Punk spielen, dem kann geholfen werden: Fredrik Lindkvist ist die Verbindung zwischen beiden Bands, er singt bei SISTA BRYTET und spielt Gitarre und ist zudem der Boss von Luftslott Records – und das alles im schwedischen Umeå.

Mit zwei Mitgliedern von KNUGEN FALLER, die 2007 auf Dennis Lyxzéns Nyvag-Label veröffentlichten, gründete er 2010 SISTA BRYTET, eine EP, eine Split-EP und das erste Album folgten, und nun ist der zweite Longplayer raus.

Als Einflüsse nennt der Label- und Bandkopf THE CLASH, RANCID und DISTILLERS sowie schwedische Bands wie MASSHYSTERI, RADIOACTIVITY und KSMB, die in den Achtzigern dort wohl groß waren, die aber hierzulande wohl nur explizite Schwedenpunk-Liebhaber auf dem Schirm haben.

Fredrik singt auf Schwedisch (genau wie Gastsänger Adam Nilsson), das spielt eine große Rolle für die Klangfarbe, und ich mag diese Mischung aus Geschmeidigkeit und Härte, die diese Sprache mitbringt, wobei es mit „The revolution is on the next stop“ auch einen englischsprachigen Song gibt.

Zwölf begeisternde, mitreißende Songs mit Hang zum Überschwänglich-Hymnischen – genau mein Ding. Ist das eigentlich „Trallpunk“? Bei dieser schwedischen Genrebezeichnung bin ich mir nie sicher ...