HIVES

The Black And White Album CD

Großartig: Nach dem Aufklappen der CD fällt mir erstmal der Werbeflyer in die Finger, auf dem für 1,99 Euro ein Handy-Wallpaper mit HIVES-Plattencovern angeboten wird. Ich würde gerne mal Menschen kennen lernen, die für sowas Geld ausgeben.

Unfassbar. Aber machen wir uns nichts vor, die HIVES sind schon sehr lange in dieser Welt angekommen (also in der der anderen), haben längst auf dem Rock-Altar alles geopfert, was man als Stil- und Geschmackssicherheit bezeichnen könnte.

Trauriger Höhepunkt bislang: Die Zusammenarbeit mit Timbaland. Denn ja, es gibt eine Grenze. Vielleicht nicht für Künstler, aber für Fans. Die so genannte Schmerzgrenze. Und entsprechend hatte man Schlimmstes befürchtet für dieses Album, doch immerhin, ganz so schlimm kam es nicht, denn mit ihrem Producer Pharrell ist den Schweden dann doch wieder ein Album geglückt, auf dem die Hälfte der Songs richtig gut ist, und das ist mehr, als man von den meisten anderen Bands behaupten kann.

"Tick tick boom" eröffnet das Album in altbekannter Form, "You got it all right" ist ein mitreißender Feger, "Well all right" groovet wie Sau, "Bigger hole to fill" ist ein exzellenter distortionbeladener Rausschmeißer - doch dann sind da jede Menge Songs, die dafür prädestiniert sind, später in einem altersweisen Rückblick mit den Worten "Naja, wir wollten halt mal was anderes ausprobieren" kommentiert zu werden - und der "theme song" "T.H.E.H.I.V.E.S." ist da in seiner wahnsinnigen Art gar nicht gemeint, sondern ein echter, kleiner Hit.

Mein Vorschlag für den Albumtitel wäre gewesen: "Destination Unknown". (45:20) (6)