Auch wenn diese 1985 das erste Mal in Erscheinung getretene Kooperation von vier amerikanischen Countrylegenden später vor allem als THE HIGHWAYMEN bekannt war, stehen auf dem Debüt noch die Namen der Beteiligten: Johnny Cash, Waylon Jennings, Willie Nelson und Kris Kristofferson.
1990 und 1994 folgten noch zwei weitere, von der Kritik eher reserviert aufgenommene Platten. Zwar vermeiden THE HIGHWAYMEN die überladenen Pop-Arrangements der von ELO-Mastermind Jeff Lynne dominierten TRAVELING WILBURYS, einer drei Jahre später entstandenen Supergroup bestehend aus Roy Orbison, Tom Petty, George Harrison und Bob Dylan, aber von irgendwie rebellischem Outlaw-Country ist auf „Highwayman“ nicht allzu viel zu spüren.
Das Ganze ist recht glattgebügelt, und auch songwriterisch wird hier nicht gerade Neuland betreten, zumal die THE HIGHWAYMEN hier letztendlich nur Interpreten sind, da bis auf zwei Cash-Nummern ausschließlich Fremdkompositionen vertreten sind.
Am erinnerungswürdigen bleibt der Titeltrack, der auch vom im selben Jahr entstandenen und musikalisch deutlich besseren Solodebüt „The Big Heat“ des ehemaligen WALL OF VOODOO-Sängers Stan Ridgway stammen könnte, und man fragt sich, wer hier wen beeinflusst hat, oder ob das einfach nur ein Zufall war.
Es gibt im amerikanischen Country-Bereich sicherlich weniger gefälligere Platten als diese Neuauflage in ordentlicher 180-g-Qualität des THE HIGHWAYMEN-Debüts, auch wenn sich dessen Klassikerstatus inzwischen kaum noch nachvollziehen lässt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #134 Oktober/November 2017 und Thomas Kerpen