Hazel O’Connor war Hauptdarstellerin des Musikfilms „Breaking Glass“ (1980) und Komponistin des gleichnamigen Soundtracks und so etwas wie der feuchte Traum der introvertierten New Wave-Boys dieser Zeit.
Ihre Stimme war markant, rauchig und „distanziert“, ließ aber Raum für ihren unterkühlten Sex Appeal. Hazel O’Connor, deren Bruder Neil Sänger bei den THE FLYS war, veröffentlicht eher unregelmäßig und selten Alben, die aber dann umso hörenswerter sind.
Auf „Here She Comes!“ wird sie von ihren Schwestern im Geiste Claire Hirst (THE BELLE STARS, David Bowie) und Sarah Fisher (EURYTHMICS) begleitet. Der Sound hat viel vom Geist dunkler Bars mit verrauchten Anleihen im Jazz und glänzt wie immer mit der einzigartigen und gefühlvollen Stimme von Hazel O’Connor.
Das wirkt wesentlich glaubwürdiger und ausgereifter als bei Lydia Lunch, wenn die ehemalige No-Wave-Ikone die Untiefen ihrer Vorstellung von Jazz auslotet, zumal die beiden stimmlich Welten trennen.
Das Album erfreut zudem mit zwei gelungenen Coverversionen von Jacques Brel („Ne me quitte pas“) und dem Lou Reed-Klassiker „Perfect day“. Ein sehr schönes und gelungenes „Aufleben“ der Grande Dame der Achtziger Jahre.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #136 Februar/März 2018 und Markus Kolodziej
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #114 Juni/Juli 2014 und Markus Kolodziej