Die 1989 gegründete schottische Band TEENAGE FANCLUB hatte eigentlich schon immer gutes Händchen für ausgezeichnetes Songwriting, das sich nach den Lärmorgien der Frühzeit später vor allem bei den BYRDS und BIG STAR bediente.
Diese stärkere Ausgewogenheit machte ihr drittes, bei Creation veröffentlichtes Album „Bandwagonesque“ von 1991 dann auch zu einem verdienten Klassiker britischer Gitarrenmusik, das damals in einigen Jahreslisten noch vor „Out Of Time“ von R.E.M.
und „Nevermind“ von NIRVANA auftauchte. Leider sorgte der kommerzielle Erfolg auch dafür, dass die weiteren Platten von TEENAGE FANCLUB unter extremer Schlaffheit litten, am Songmaterial selbst gab es trotz dieser Stromlinienförmigkeit eigentlich nur wenig auszusetzen.
Vor sechs Jahren erschien ihr letztes Album, „Shadows“, das mit seinem glattem und weichgespültem Pop langweilte und ereignislos dahinplätscherte, was keine große Erwartungshaltung beim Nachfolger aufkommen ließ.
Auch wenn die Schotten sich auf „Here“ nicht gerade zur lauten Rockband zurückentwickelt haben, scheint sich ihr und mein Verständnis von anspruchsvollem und schön arrangiertem Gitarrenpop offenbar angeglichen zu haben, der sich nach wie vor subtil an R.E.M., BYRDS und BIG STAR orientiert.
Neben den erstaunlichen Hitqualitäten vieler Songs besticht „Here“ vor allem durch seine vielschichtige Instrumentierung und einige überraschend shoegazige Momente.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #156 Juni/Juli 2021 und Thomas Kerpen
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