Das zweite Album der Kalifornier und kein Deut normaler als ihr Debüt. Ich meine, was soll man machen, wenn man eine Band gründen will, aber nur zu zweit ist und auch kein Vertrauen darin hat, noch einen dritten ähnlich tickenden Spinner zu finden? Eben, und mit Schlagzeug und Gitarre sowie ein klein bisschen Elektronik kann man ja auch schon ganz ordentlich Lärm machen - mal so eher, naja, klassisch eben, irgendwie auf eine kranke Weise Rock, aber auch gerne wie durch den Kasperletheater-Wolf gedreht, so dass sich einem die Augen nach hinten in den Kopf rein drehen.
In Sachen verquerer Rhythmik fällt mir da nur noch NOMEANSNO ein, wobei die aber letztlich geradliniger und aggressiver zur Sache gehen, woraus man auf keinen Fall schließen sollte, hier würden sich zwei beschissene Hippies ihre Jazzflausen aus dem Kopf spielen.
Nein, das hier ist groovende Mathcore-Madness goes Instrumentalmassaker, befreit von der Sinnfrage, was Songtitel angeht: "Hello great architect of the universe" grüßt der Opener, "Welcome to the jungle, baby, your gonna live!" tschüsst der Rausschmeißer, wobei wir den nicht nehmen wollen, um über die Rechtschreibekenntnisse amerikanischer Musiker zu spekulieren.
Und ja, der Teufel ist nicht rot, glaube ich. (33:27) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #48 September/Oktober/November 2002 und Ulf Imwiehe
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Joachim Hiller
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