HELLA COMET

Wild Honey

Nicht immer ist es gut, die vom Label beigefügte Bandbeschreibung, auch Waschzettel genannt, zuerst zu lesen. Geschriebenes und Vertontes können hier weit auseinanderklaffen. Der Zettel suggeriert dir das nächste große Ding und impliziert multiple Interpretationsmöglichkeiten, sowohl musikalisch als auch in der Namensgebung der Band.

Die Lust noch reinzuhören schwindet, obwohl die Band doch wunderbar sein könnte, weil die „Es lebe hoch“-Schreibweise dir jede Meinungsbildung nimmt. Die Lösung: Zettel beiseitelegen und die Band sprechen lassen, um Beeinflussung, Klischees und Neuerfindungen aus dem Weg zu gehen.

Ab in den wilden Honigtopf der Marke HELLA COMET. Doch so wild ist der gar nicht. Eher sphärisch und homogen, wie der Senf-See in der Dämmerung, wo Sonne und Mond sich kurz umarmen. Würde man gerade seinen Independent-Sci-Fi-Film fertig haben und nach der passenden Vertonung suchen: hier ist sie! Mysteriös und unendlich, ohne Langeweile zu verbreiten.

Es wird sich Zeit genommen, jeder einzelnen Tonspur ihren Raum zu geben, bis zum Aufbrausen, ohne dabei dem Pomp zu verfallen. Das Universum bietet die nötige Fläche, um die shoegazige Rakete mit Indie-Antrieb sicher um Asteroidenfelder und Planetenringe zu steuern.

Unaufdringlich, aber doch eingängig. Die perfekte Untermalung für dein nächstes Sternenabenteuer.