Ich glaube, es war 1985, als ich erstmals auf die MEKONS stieß: Zusammen mit SISTERS OF MERCY, THREE JOHNS, NEWTOWN NEUROTICS und anderen waren sie auf einer antifaschistischen Compilation namens "They Shall Not Pass" vertreten.
Damals gab es die Bands aus Leeds bereits so lange wie den englischen Punkrock, und bis heute stolpere ich immer wieder über die grundsympathische und eigenwillige Formation. Die ist mittlerweile in Chicago ansässig und Drummer Jon Langford sichert die musikalische Kontinuität, die nun von Cooking Vinyl mittels dieser Best Of-Compilation dokumentiert wird.
Und zu Recht ist hier auch nicht von "Greatest Hits" die Rede, denn die gab es nie - zumindest nicht in kommerzieller Hinsicht. Die MEKONS sind eine dieser Bands, die immer waren und hoffentlich auch immer sein werden, die mit erstaunlicher Kontinuität Platten veröffentlichen und über treue Fans verfügen.
Und die ihr aktuelles Album mal einfach so "Punk Rock" betitelt, ohne dass man sie musikalisch heute wie in den letzten zwanzig Jahren so einfach in diese Kategorie gesteckt hätte: Country, Folk, Rock'n'Roll, Reggae, Pop, Punk fließen hier ineinander, ergeben einen eigenwilligen, irgendwie spleenig wirkenden Sound, der immer klar als MEKONS erkennbar ist, ohne dass man so recht sagen kann, woran das nun liegt.
Wer diese Ausnahmeband bisher übersehen hat, kann das mit dieser vorzüglichen Doppel-CD ändern: 32 Songs aus 26 Jahren, nur bedingt in chronologischer Reihenfolge, aber mit diskographischen Anmerkungen - Linernotes freilich fehlen, schade.
(09/10)
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