Die Londoner Formation COWBELL, im Sommer 2009 gegründet, besteht nur aus Jack Sandham und Wednesday Lyle – beide singen, er spielt Gitarre und Keyboard, sie trommelt. Dazu kommen diverse Gastmusiker, was die reduzierte Duo-Anmutung der Musik aber nicht konterkariert, auch nicht auf Album Nr.
3, „Haunted Heart“, dem 2012 „Beat Stampede“ und 2014 „Skeleton Soul“ vorangingen, beide ebenfalls auf Damaged Goods. Wo viele andere Bands aus dem Neo-Beat/Garage/R&B-Lager krampfhaft versuchen, möglichst authentisch und alt zu klingen, hört man COWBELL diese Roots zwar sehr deutlich an, aber sie wirken in ihrer Umsetzung eher gegenwärtig.
Vielleicht erklärt das den eigentümlichen Reiz, den ihre Musik auch diesmal wieder ausstrahlt. Sie zitieren weltmeisterlich, was in den Sechzigern groovete und shakete, die Orgel pluckert, der oft zweistimmige Gesang umschmeichelt, und bei „Nothing but trouble“, dem Opener der B-Seite, kommt tatsächlich (und erstmals!) eine Cowbell zum Einsatz.
„Shake, rattle and roll“ lautet das durchgehende Motto, und selten hat in letzter Zeit eine Frau so sanft und lasziv intoniert wie Wednesday im an Holly Golightly erinnernden „New kind of love“.
Klasse Band!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #116 Oktober/November 2014 und Joachim Hiller
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