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TRIEBTÄTER

Hass & Krieg

Aufgepimpter Rerelease der LP, die ursprünglich 1984 auf dem kurzlebigen Rat Records-Label erschienen ist. Bevor es zu Missverständnissen kommt, die Stuttgarter (mit Cannstatter Übungsraum) TRIEBTÄTER haben nichts mit der merkwürdigen Band gleichen Namens zu tun, spielten sich in den frühen Achtzigern in der Gegend den Arsch wund und klangen wahrscheinlich noch nie so gut wie auf diesem offensichtlich remasterten Reissue.

Die CD-Version wurde um die sechs Songs der seinerzeit auf Incognito Records erschienenen 7“ erweitert, die ihrerseits einen Teil der Aufnahmen von 1982 ausgrub, die für die nie erschienene erste LP eingespielt wurden und als Demo kursierten.

Was mich erstaunt, ist der Sound, der deutlich druckvoller und besser klingt, als ich ihn abgespeichert hatte (die Saxophoneinlagen hatte ich aber auch verdrängt), denn ich habe die Band zig Male live gesehen und kann – erschreckend genug – immer noch alle Texte auswendig, ein Umstand, der auf demselben Niveau auch für die erste SLUTS-LP gilt.

Der Gegencheck mit der Original-LP bestätigt, dass hier deutlich optimiert wurde, denn so mächtig klang das im Original definitiv nicht. Punk wie diesen kann man heute eigentlich nicht mehr machen, schon gar nicht in Jugendhäusern spielen, denn neben den politischen und sozialkritischen Themen, spielten auch Saufen, Automatenspiele, Erektionsprobleme und Gruppensex eine gewisse Rolle, was damals eben alles relevant schien.

Live gab es stets einen dänischen Super-8-Film zu „Otto“, ohne dass sich jemand aufgeregt hätte, mach das heute mal und vor allem finde einen Projektor. Die Band gehört zur Punkgeschichte von Stuttgart wie ÄTZER 81 oder NORMAHL, allerdings haben andere Bands die Klassiker eingespielt.

Mitglieder von TRIEBTÄTER finden sich bei HERBÄRDS (Tek), MÄDELS NO MÄDELS (Johnny Moped), FLIEHENDE STÜRME (Peter Ehrenfeld) und anderen.