Ich hätte nie gedacht, dass ich diese Worte im Zusammenhang mit einem HARD FEELINGS Album würde gebrauchen müssen, aber ich bin enttäuscht. Ich weiß noch nicht einmal, woran es genau liegt. Vielleicht an überhöhten Erwartungen.
Ich war mir sicher, dass dieses Album eines der absoluten Highlights des Jahres werden würde, und das ist nun mal leider nicht eingetreten. Damit wir uns nicht falsch verstehen, das Zweitwerk der HARD FEELINGS ist keinesfalls schlecht, sondern lediglich mittelmäßig und damit immer noch um Lichtjahre besser als 99% sämtlicher Veröffentlichungen der Gegenwart.
Es ist nur einfach so, dass man in An-betracht der involvierten Personen ungleich mehr erwarten und verlangen konnte. Von Musikerpersönlichkeiten wie John Schooley, Walter Daniels und Mike Mariconda, deren Output der Vergangenheit ich ohne Zögern als makellos bezeichnen würde und die bereits auf dem Debüt-Album "Fought Back And Lost" sehr erfolgreich zusammengearbeitet hatten, ist man Mittelmaß schlichtweg nicht gewohnt.
Doch auf "You Won't Like It… 'Cuz It's Rock n' Roll!" fehlt Schooleys Buzzsaw/Slide-Gitarren-Sound der gewohnte Biss, was durch die bis dato wohl glatteste Mariconda-Produktion noch verstärkt wird.
Hört man sich vergleichsweise die Produktionen von Jim Diamond an, insbesondere die des letzten BANTAM ROOSTER-Albums, dann wird man den Eindruck nicht los, dass dieser Herr aus der Band mehr hätte herausholen können.
Man vermisst die ungestüme Energie des REVELATORS-Debüts und man sucht insbesondere vergebens nach einem Klassiker wie "(We need another) Viet Nam", jener Glanzstunde verbaler Gerechtigkeit, die beweist, dass das Herz des Autors am rechten Fleck sitzt: "I think my generation stinks...
all the kids without a clue, it's time they had something to do. War was good, if I tell you the truth. Ain't good for nothing and neither are you. In '69 you might have laughed, but this time no one beats my draft." YASS!!!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #47 Juni/Juli/August 2002 und Norbert Johannknecht