Foto

THICK

Happy Now

Es ist Sommer. Wir schwitzen. THICK versorgen uns mit guter Laune. Musikalisch stimmt das („Happiness“, „Tell myself“). Garage-Rock in angenehmem Midtempo kennzeichnet den Großteil des Albums („Her chapstick“, „Montreal“). An anderen Stellen zeigt das Trio auch seine Vorliebe für Punk („Loser“, „Something went wrong“). Der mehrstimmige Gesang erinnert öfter an PETROL GIRLS. Doch die angesprochene Fröhlichkeit stellt auf dem zweiten Album der New Yorkerinnen nur die Fassade dar. Das Innenleben der elf Songs bildet ein viel breiteres Gefühlsspektrum ab. Zwei Jahre nach „5 Years Behind“ singen Gitarristin Nikki Sisti, Bassistin Kate Black und Schlagzeugerin Shari Page über Selbsthass, Selbstliebe („I wish 2016 never happened“) und Selbstheilung („Your garden“). Sie schildern, wie es sich anfühlt, tagelang zu weinen oder seine belastenden Gefühle zu unterdrücken. Gitarristin Sisti beschreibt das Schaffen ihrer Band als „lebendiges Tagebuch“. Sie betont, „dass es in Ordnung ist, ein ganzes Spektrum von Emotionen zu fühlen“. Beim Schreiben des zugleich schwermütigen und beruhigenden „Disappear“ zitiert Sisti zum Beispiel direkt aus ihrem Diary, um zu erzählen, wie es ist, „jemanden zu lieben, der sich in seinem eigenen Kopf verliert, und wie schmerzhaft das sein kann“. „Happy Now“ ist Schwermut im Heiterkeitspelz.