Mit seinen Soloalben „Grace For Drowning“ und „The Raven That Refused To Sing And Other Stories“ hatte der PORCUPINE TREE-Frontmann Steven Wilson in den letzten Jahren die Latte in Sachen Neo-Progrock extrem hoch gelegt.
Zum einem, weil Wilson ein absoluter Perfektionist ist, gleichzeitig aber auch ein exzellenter Songwriter, dessen Kompositionen niemals seelenlos wirken und ein breites emotionales Spektrum aufweisen.
Natürlich könnte man dem Briten wie schon in der Vergangenheit vorwerfen, er würde sich allzu deutlich bei offensichtlichen Vorbildern (PINK FLOYD, KING CRIMSON, you name it ...) bedienen, einer klaren Modernisierung dieses in den späten Sechzigern und frühen Siebzigern verwurzelten Sounds hat er sich aber dennoch nie verweigert.
Und so ist sein aktuelles Werk „Hand. Cannot. Erase.“ vor allem eins, eine moderne Rock-Platte mit einer gewissen Pop-Affinität, die sich der musikalischen Entwicklungen in den letzten vierzig, fünfzig Jahre bewusst ist, aber nicht auf dem angestaubten Stövchen der Nostalgie inspirationslos vor sich hin köchelt.
Dass es sich dabei erneut um ein Konzeptalbum handelt – basierend auf der wahren Geschichte von Joyce Vincent –, ist hier eher am Rande von Bedeutung. Ansonsten nähert sich Wilson diesmal wieder stärker seiner Band PORCUPINE TREE an, die zwar auf Eis liegt, aber nicht aufgelöst ist, und zelebriert hier alle Facetten seines beeindruckenden musikalischen Könnens.
Ein echter Genuss – mal wieder.
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