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KAPELLE PETRA

Hamm

Ohne Sebastian Pufpaffs Sendung während der Corona-Pandemie wären mir KAPELLE PETRA bis jetzt nicht untergekommen. Als Titelmusik von „Noch nicht Schicht“ diente der mittlerweile viel getreamte Song „An irgendeinem Tag wird die Welt untergehen“ und das passte zu dem Zeitpunkt perfekt zu den aktuellen Geschehnissen. Jetzt hat die Band ein neues Album herausgebracht, das mit „Hamm“ den Ursprung der Platte und die Heimat der Bandmitglieder als Titel trägt. Dass ihre Tonträger über Gute Laune Entertainment veröffentlicht werden, trifft es ziemlich auf den Punkt. Es gibt soliden deutschsprachigen Indierock mit gekonntem Schlagzeugspiel und harmlosen Texten. Über die Aussage in Song Nummer drei, „Freibad Pommes“ seien das Beste auf der Welt, lässt sich zwar streiten, aber wäre Bäderland in Hamburg nicht so verflucht teuer, würde ich vielleicht häufiger in den Genuss labberiger Fritten am Beckenrand kommen. Meine Anspieltipps sind „Es war nicht alles schlecht“ in direkter Folge von „Auf Null“, einem nostalgischen Rückblick auf die Neunziger, die ich nicht erlebt habe, aber gerne hätte, und „Wann ist wieder Samstag“, denn niemand mag Montage. Hier werden alltägliche Gedankengänge von poppigen Melodien auf verschiedenen Instrumenten begleitet. Eingängig ohne Ende, aber vorsichtig formuliert nicht meine bevorzugte Musikrichtung.