„Schlangen im Flugzeug“ – geniales Thema für einen Film. Schlangen im Gewusel vor der Bühne? Taugt mindestens für einen Bandnamen. SNAKES IN THE PIT stellen mit dem programmatischen Titel ihres Albums direkt klar, wer sie sind und woher sie kommen: „Hamburg City Hardcore“. Und das mit – was man nicht direkt erkennt, aber sofort hört – deutschen Texten. Die musikalischen Trademarks sind eindeutig New Yorker Provenienz, die Themen aber – siehe auch das exzellente Wimmelbild-Cover – der lokalen Szene entnommen. Was mir besonders positiv auffällt: SNAKES IN THE PIT machen nicht wie so viele andere von NYHC beeinflusste Bands machohaft auf dicke Hose, sondern kombinieren dessen stilistische Merkmale mit hymnisch vorgetragenen smarten und reflektierten Texten, die man auch auf dem Innersleeve des Albums nachlesen kann. Da geht es dann etwa um den Szenezusammenhalt („4 Life“), Social Media („Lagerkoller“) und das ignorante Übersehen der echten Probleme („Zeit sich aufzulehnen“). Coole Band, die durchaus Parallelen hat zu FJØRT, ADAM ANGST, ZSK oder KMPFSPRT, sich aber durch ihren oldschooligen musikalischen Ansatz absetzt. Und irgendwie hat das auch was von den legendären EMILS. Tintenblaues Vinyl.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #173 April/Mai 2024 und Joachim Hiller
© by Fuze - Ausgabe #105 April/Mai 2024 und Andreas Regler
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #173 April/Mai 2024 und Joachim Hiller