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FLEISCHWOLF

Gut geklaut

Einerseits: Über den Bandnamen kann man streiten. Und auch über das Genre, in dessen Sphären sich diese drei Mettmanner einordnen: Mettcore. Andererseits: Passt das alles bestens zu dem, was sie machen: Alles auf einmal und gleichzeitig nämlich. Punk, Metal, Hardcore. Durch den Fleischwolf gedreht und am Ende, durchgeprügelt und durchgeknetet, als Mettcore herauskommend. Von allem etwas eben. Geradezu beispielhaft dafür steht ihr neues Album „Gut geklaut“. Denn in den zwölf Songs covert das Trio nicht etwa stumpf die eigenen Helden der verzerrt-verstärkten Gitarrenklänge. Es klaut vielmehr nur deren Stilmittel und zitiert sie letztlich in klassischen FLEISCHWOLF-Stücken mit Texten zwischen Sozialkritik und Nonsens, in denen einem dann MOTÖRHEAD, SLIME, RUNNING WILD, IRON MAIDEN, gar TRIO begegnen. Man kann auch sagen: Diese Platte ist ein kleines, gut kuratiertes Sammelsurium der Rockmusikgeschichte. Eines, an dessen Ende man festhalten möchte: Gut geklaut ist besser als schlecht nachgemacht. Oder so. Die Vinyl-Variante von „Gut geklaut“ ist ob ihrer Aufmachung als Bandfamilienalbum im Klappcover mit einigen QR-Code-Gimmicks ohnehin über jeden Zweifel erhaben.