Keine einzige Gitarre findet sich auf „Guild Of The Asbestos Weaver“, so als wolle Alexander Tucker ein für alle Mal klären, dass er sich nie in einer Folktradition gesehen habe, obwohl seine früheren Alben diesen Eindruck durchaus nahelegen.
Das Musikmagazin The Quietus nennt ihn „A One-Man Malfunctioning Orchestra“. Zwischen dem Vorgänger „Don’t Look Away“ und seinem rhythmisch überwältigenden neuem Album liegt exakt ein Jahr.
Geblieben sind Tuckers elegische und pastorale Gesänge und das kraftvolle Cello, um das herum der Musiker aus Kent ein feines Netz aus digital verfremdeten und gefilterten analogen Klängen und Synthesizern webt.
Auf kompositorischer Ebene entwickelt er sich mehr und mehr hin zur Elektronik, nicht nur solo, sondern auch mit seinem verstörenden Avantpop-Duo GRUMBLING FUR. In Sachen Gesangsmelodien fühlt man sich stellenweise an Dave Gahan (DEPECHE MODE) oder Mark Hollis (TALK TALK) erinnert, nur ohne deren Hang zur großen Geste.
„Guild Of The Asbestos Weaver“ ist ein technisch manipulierter Entwurf von psychedelischer, Mantra-artiger Kammermusik, deren hypnotische Kraft und verwunschene Atmosphäre unermesslich groß sind.
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