Die Zeit scheint gekommen, in dem etablierte Künstler:innen ihren Jugendidolen nacheifern und ihren bis dato eingeschlagenen Weg unterbrechen, um sich anderweitig kreativ auszudrücken. Künstlerischer Freiheit sei Dank. Alligatoah begräbt sich und macht jetzt Nu-Metal. Grillmaster Flash geht noch zwei Jahrzehnte weiter zurück und huldigt auf seinem einzigen Metal-Album Dio, Ozzy und Doro. Während sich der Niedersachse Fred Durst auf die Featureliste packt, holt sich der Bremer in Rodrigo González und Bela B ärztliche Unterstützung. Gesanglich und musikalisch trifft der Albumtitel den Nagel auf den Kopf. Das ist Metal in leidenschaftlicher Reinform. „Die Superbösen“ klingt nach METALLICA, „Musik nur, wenn sie hart ist“ nach BLACK SABBATH, „Gefangen in der Friendzone“ nach BON JOVI (oder jede andere Hair-Metal-Band), „Im Weltall nichts Neues“ nach IRON MAIDEN, inklusive siebeneinhalb Minuten Spielzeit. Die neun Songs sind überzogen mit Metalkitsch. Grillmaster Flash liefert mit „Flæsh Mëtal“ das deutsche Äquivalent zur STEEL PANTHER-Diskografie und euer neues Guilty Pleasure für den Sommer 2024. Also, den Mercedes R107 oder Opel Monza fit machen, abgewetzte Lederjacke rauskramen und vorm Discounter als Schwiegerelternschreck die ganze Ortschaft nerven.
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