Der Franzose Marc Nguyen Tan, der sich seit 2003 als COLDER verschiedenen (mitunter experimentellen) elektronischen Stilrichtungen verschrieben hat, veröffentlicht zeitgleich die Alben „Goodbye“ und „The Rain“.
Die Trennung der beiden Alben macht durchaus Sinn: Während „Goodbye“ eher groovelastig ist und definitiv in den Clubs Gehör finden wird, ist „The Rain“ seinem experimentierfreudigen Geist geschuldet und vereint New Wave, Minimal und durchaus auch Einflüsse von Krautrock wie beispielsweise NEU! und CAN in sich.
„The Rain“, das Album für Autobahnfahrten in der Nacht, ist wesentlich introspektiver und kopflastiger. In gewisser Weise stehen beide Alben auch im Dialog und ergänzen sich, wobei „Goodbye“ den Upbeat repräsentiert und „The Rain“ den Downbeat.
Es steht die Vermutung im Raum, dass „The Rain“ authentischer die dunkle Seite von Marc Tan offenlegt, der in der Vergangenheit auch Post-Punk-Einflüsse auf seinen Alben zugelassen hat. Aber ein Highlight in Gestalt von „Blackhole speedway“ klingt fast wie eine wunderbare Hommage an MC 900 FT JESUS und dessen Übersong „The city sleeps“.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #127 August/September 2016 und Markus Kolodziej
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Christian Meiners