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GOODBYE, OLD ME

Crucial State

Große Faszination ging für mich früher schon immer für mich von liebevoll und innovativ gestalteten, oft in kleinen Stückzahlen gebasteltem Artwork für Vinyl und Kassetten aus und war mit DIY-Musik verknüpft. Besprühte Tapete, ausgestanzte Deckblätter, kleine Jute-Beutel oder auch aufklappbare Innencover bildeten oft einen stimmigen Rahmen. GOODBYE, BLUE ME kommen aus der DIY-Szene Münsters und spielen einen Clash aus Punk, Hardcore und Emo, wobei ich bei dem Namen doch eher mit einer Screamo-Band rechnete. Mit Reflexionen aus dem Alltag, auf Deutsch und Englisch niedergeschrieben, versuchen sie musikalisch so vielfältig wie möglich zu agieren. Überzeugen konnten mich die Stücke keineswegs, da das Songwriting zu gleichförmig ist, und obwohl es sich schon um ihre dritte Veröffentlichung handelt, klingt ihr Sound-Mix irgendwie zu sehr nach Proberaum. Der Gesang besitzt zudem wenig Charisma und kann in meinen Ohren den Instrumenten keine positivem Akzente entgegensetzen, wodurch die Band hinter Kapellen wie YAGE, ESCAPADO oder auch JET BLACK zurückbleibt. Die Gestaltung des Covers erinnert mit seinen arg knalligen, ineinander verlaufenden Farben etwas an die Farbfächer, wie sie im Baumarkt ausliegen.