Es wäre gelogen zu behaupten, mit GOODBY HARRY hätte sich der einstige ALL-Frontmann Scott Reynolds (nach Percolator ausgestiegen - was ist eigentlich aus Chad Price geworden, wurde der nach der DESCENDENTS-Reunion von seinen ALL-Kollegen auf die Straße gesetzt?) weit von deren musikalischer Grundlinie entfernt.
Nein, auch mit dem zweiten Album auf dem SST-Sublabel Cruz servieren sie lockeren, sehr poppigen Punkrock mit hymnischen Refrains, sweetem Chorgesang und stellenweise beinahe schon (brit-)gitarrenpoppiger Melodieführung.
Auch wenn es einfallslos klingt: nicht nur aufgrund des Gesangs mit dem mal bissig-rockenden, mal rhythmisch-frickligen ALL-Sound der letzten zwei, drei Alben vergleichbar. Sehr souveräne, vierzehn mächtige Songs lange Scheibe, die es nicht verdient hat, sie auch nur in die Nähe von all den zweit- und drittklassigen Pop-Punkern aus Kalifornien und sonstwo zu rücken.
Und wer an den DESCENDENTS Gefallen findet, sollte die hier sowieso nicht verschmähen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #20 II 1995 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #26 I 1997 und Joachim Hiller