Cristian Campano, Lewis McKeown, Dan De Santis und Nic Puertolas sind FOOD COURT, kommen aus Sydney, Australien – und haben sich einen denkbar schlichten Namen gegeben: Die „Futterecke“ in Einkaufszentren wird damit bezeichnet – „Gastronomiebereich“ als deutsche Übersetzung ist allerdings noch deutlich unsexier ...
Weitaus spannender und alles andere als dem artifiziellen Flair einer Shopping Mall entsprechend ist die Musik des jungen Vierers, der sich selbst mit „Garage/Fuzz“ und „Garage Pop Fuzz Rock“ rubriziert, damit aber Menschen, die bevorzugt Musik aus diesem Genre hören, irritieren dürfte: die Verbindung zu den Pionieren aus dem Bereich, ein klassischer Sixties-Bezug, ist nur Mühe erkennbar.
Für mich klingen FOOD COURT in erster Linie völlig unaustralisch – Toronto, New Jersey, Austin, ich hätte auch das geglaubt. Mich erinnert die erst vor rund zwei Jahren gegründete Band, die ihr Album mit Produzent John Castle aufnahm, deutlich an US-amerikanischem Indierock der späten Achtziger und frühen Neunziger, SUPERCHUNK, SONIC YOUTH, etc.
pp. – und das ohne große Modifikationen, was angesichts der Tatsache, dass die Akteure damals noch nicht mal geboren waren, schon etwas überrascht. Auch von einer etwas wilderen Version der Aussie-Helden YOU AM I haben sie was, irgendwelche Bezüge zu aktuellen Sounds und Trends kann ich erstaunlicherweise überhaupt nicht feststellen.
„Good Luck“ ist ein klassisches, zeitloses Indierock-Album mit lauten, mehrstimmigen Gitarren, treibendem Drumming und melodiösen Vocals, das sich als typischer „Grower“ entpuppt: mit jedem Hören frisst es sich weiter fest.
© by Fuze - Ausgabe #69 April/Mai 2018 und Sebastian Koll
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #137 April/Mai 2018 und Joachim Hiller