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GOOD COP

World Piss

Eine der wenigen Bands auf Cut Surface, bei denen man sofort und unumwunden „Punk“ antworten wird, wenn die Frage nach der stilistischen Ausrichtung fällt. Punk mit einer ordentlichen Prise Weirdness und einer gewissen Reife, denn das Trio weiß ziemlich genau, wie der Hase seine Haken schlägt. Früher L.A.-Punk schimmert hier ebenso durch wie eine gewisse Kenntnis der wichtigsten San Francisco-Vertreter der späten Siebziger, No-Wave-Elemente, etwas LoFi-Affinität und ein glückliches Händchen für Druck an den richtigen Stellen. Das Namedropping würde endlos ausfallen, hätte aber ein paar große Namen zu bieten. Die Möglichkeiten dadurch, dass hier sowohl die beiden Herren als auch die Frau singen können, werden wohltuend ausgereizt. Ziemlich gekonnter Trip durch die Musik der genannten Städteszenen, beschwingt, locker, flockig rausgehauen und vom Gefühl her nicht weit weg von den Berliner HEAVY METAL, die ihre Hausaufgaben einfach nie gemacht haben, aber trotzdem im Mündlichen auch im Halbschlaf noch runterbeten konnten. Man will nicht, man kann und macht das sehr gekonnt. Herrliche Platte, die in keiner Sekunde gewollt klingt, sondern einfach Spaß macht, wo andere verzweifeln würden. Das druckvolle Mastering aus der London Bomb Factory gibt dem Vergnügen den letzten Schliff. Jetzt muss ich das Tape suchen.