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GONG WAH

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Mit GONG WAH hat die Karnevalshochburg Köln mal ein echtes musikalisches Juwel hervorgebracht, quasi aus dem Nichts, auch wenn drei Songs des Albums bereits 2019 auf Bandcamp verfügbar waren. Vielleicht sind COWBOYS ON DOPE-Fans bereits mal über GONG WAH gestolpert, denn deren Gitarrist Thorsten Dohle ist hier in unterschiedlicher Funktion maßgeblich beteiligt. Mich begeistern schon die lässigen Neil Young-Gedächtnis-Gitarren beim ersten Song „Let’s get lost“, aber auch darüber hinaus haben die Kölner:innen eine erstaunliche musikalische Bandbreite zu bieten, zwischen Glam, Shoegaze, Garage, New Wave, Psychedelic und Krautrock. Alles schön ruppig und direkt aufgenommen, mit einem guten Händchen für eingängige Melodien, was einigen Songs wie „Sugar & lies“ echte Hitqualitäten beschert. Das mag auf dem Papier klingen, als ob sich GONG WAH dadurch in postmoderner Stillosigkeit verlieren würden, aber musikalisch ist das alles wie aus einem Guss und funktioniert ganz wunderbar. Mehr als nur das Sahnehäubchen obendrauf und eine der wichtigsten Zutaten bei GONG WAH ist Sängerin Inga Nelke, die die englische Sprache bestens im Griff hat und ähnlich wie die Band selbst ihren Gesang extrem variationsreich gestaltet – man stelle sich eine Art Mischung aus Shirley Manson und Julee Cruise vor. Würde ich tatsächlich gerne mal live sehen, aber da muss man sich ja noch etwas gedulden.