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GONG WAH

A Second

Vor zwei Jahren hatte ich mich sehr positiv über das Debüt der Kölner Band GONG WAH geäußert, das eine erstaunliche musikalische Bandbreite zu bieten hatte, zwischen Glam, Shoegaze, Garage, New Wave, Psychedelic und Krautrock, und an dem maßgeblich COWBOYS ON DOPE-Gitarrist Thorsten Dohle beteiligt war. Wobei neben den kompositorischen Qualitäten der Band der wichtigste Aktivposten Sängerin Inga Nelke war, die von Girlie-haftem zuckrigen Gesäusel schnell und akzentfrei in deutlich kraftvollere Tonlagen wechseln konnte. Auf dem Nachfolger „A Second“ ist das Real-Life-Paar Dohle und Nelke weiterhin bestimmender Faktor, und musikalisch prägt GONG WAH wie beim Debüt das geschmackvolle Nebeneinander von eingängigen Melodien und ruppigeren Gitarrenparts, was unter dem Strich diesmal ein homogeneres Gesamtbild abgibt. Ich muss hier vor allem an den weiblich dominierten, latent aggressiven amerikanischen Indierock der Neunziger Jahre denken, wie ihn Teilzeit-LEMONHEADS-Mitglied Juliana Hatfield praktizierte, die THROWING MUSES oder Elizabeth Elmores leider in Vergessenheit geratene Band SARGE. GONG WAH sind auch ein schönes Beispiel dafür, wie man bekannten und bewährten Zutaten noch originelle Momente abringen kann. Beim Debüt lautete die Selbstbeschreibung der Band „Fuzzwave“, bei „A Second“ kam eine gehörige Portion Pop hinzu, aber der hat Biss.